Alles über Longboard Rollen – Die richtigen Wheels auswählen

Du hast Dich also schon für ein Brett und Achsen entschieden? Sehr gut! Dann erfahre in diesem Beitrag, welche Rollen für Dich in Frage kommen.

Einleitung

Die Härte von Longboard Wheels ist kein Indikator dafür, wieviel Grip eine Rolle hat und ob Du damit sliden kannst. Allgemein gilt, dass Du mit harten Rollen (86a-90a) besser sliden kannst und mit weichen Rollen (78a-83a) mehr Grip hast. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn das Material (die Urethanmischung), die Breite der Lauffläche (Contact Patch), die Form der Lippen (Kanten) und die Asphaltmischung spielen eine wesentlich entscheidendere Rolle, ob Deine Rollen viel Grip haben und damit besonders zum sicheren Pumpen und Carven geeignet sind, oder in den Kurven ausbrechen und wegrutschen. Letzteres kann durchaus auch gewollt sein, wenn man ein fortgeschrittener Longboarder ist und das Sliden lernen möchte.

Auch die Geschwindigkeit spielt dabei keine unbedeutende Rolle. Es gibt Wheels, die können schon bei geringen Geschwindigkeiten (gewollt) ausbrechen, und es gibt welche, die sich besonders gut zum Sliden bei höheren Geschwindigkeiten eignen. Wer das Sliden lernen möchte, der ist am besten mit Rollen bedient, die auch bei geringen Geschwindigkeiten leicht und vor allem kontrolliert ausbrechen, denn man tastet sich ja schließlich erst einmal mit geringeren Geschwindigkeiten an das Sliden heran.

Generell sollte man auf etablierte und namhafte Hersteller von Rollen setzen und nicht die günstigsten Rollen kaufen, die man im Internet finden kann. Solche Rollen werden meistens bei billigen “Completes” montiert, um die Gewinnmarge zu erhöhen. Wer aber wirklich Bock auf Longboard fahren hat, dem sei empfohlen sich ein wenig mit der Materie auseinanderzusetzen und sich alle Teile einzeln den eigenen Bedürfnissen entsprechend auszuwählen.

Pro Tip: Wenn Du gerade mit dem Longboard fahren begonnen hast, dann wirst Du auch mit Sliderollen nicht von Anfang an wegrutschen. Bis Du so erfahren bist, dass Du richtig hart pumpen und carven kannst, dann ist das Wegrutschen der Rollen durchaus auch erwünscht, um das Sliden zu lernen. Kaufe Dir deswegen ruhig Longboardrollen, die auch zum Sliden geeignet sind, denn damit sparst Du Dir einen zweiten Satz Wheels, wenn Du schon so weit fortgeschritten bist, dass Du mit dem Sliden beginnst. Pumpen und Carven wirst Du als fortgeschrittener Longboarder nämlich auch mit slidebaren Rollen beherrschen, nur das Sliden wird mit Griprollen auch für Profis stark erschwert.

Der Durchmesser von Longboard Wheels

Der Durchmesser von Longboard Rollen bewegt sich in etwa von 60mm bis 90mm. Kleinere Rollen kommen beim Pushen schneller auf Geschwindigkeit, verlieren aber ohne Pushen auch schneller wieder Geschwindigkeit. Große Rollen sind etwas träger beim Anpushen. Das macht es etwas anstrengender, um auf Geschwindigkeit zu kommen, dafür rollen sie aber schneller und länger.

Du solltest auch bedenken, dass große Rollen Dein Brett insgesamt höher legen, was das Pushen zusätzlich anstrengender macht. Außerdem lassen sich große Longboardrollen wegen des höheren Schwerpunkts schwieriger Sliden. Für den Anfang empfehlen wir Dir ein Mittelding. Wähle Rollen mit einem Durchmesser von 70mm bis 75mm. Die meisten Rollen für Longboards bewegen sich in diesem Rahmen. Und wenn Du dann bald das Sliden lernst, dann hast Du schneller 60mm Rollen, als Dir lieb ist 😉

Auch solltest Du beim Kauf von Wheels für Dein Longboard Dein Brett bedenken. Fährst Du ein Full-Shape Top-Mount, dann wähle eher kleinere Rollen, um die Gefahr von Wheel Bites beim Carven zu vermeiden. Hast Du Dich für ein Drop-Through mit Cut-Outs entschieden, dann kannst Du im Prinzip jede Größe von Longboardrollen fahren. Mein Lielingsbrett ist das Fibretec Freeride Drop 1040 von 2013. Heute heißt es Fibretec Freeride Drop 1035, weil es 5mm kürzer gebaut wird. Das hat so große Cutouts, dass man so gut wie jede Rolle damit fahren kann. Ich bin damit sogar mal meine Abec-11 Flywheels mit 90mm Durchmesser gefahren und habe keine Wheel Bites bekommen. Der Durchmesser von 90mm ist mir aber für den Alltagsgebrauch zu groß.

Die Lippen und Lauffläche (Contact Patch) bei Longboard Rollen

Die Kanten der Longboardrollen werden Lippen (eng. Lips oder Edge) genannt. Die Lippen der Wheels sind besonders für den Grip beim Carven verantwortlich.

Wenn Ihr richtig viel Grip haben wollt und Sliden für Euch nicht in Frage kommt, dann seid Ihr mit weichen Rollen und scharfen Lippen (Square Lips) am besten bedient. Wenn Ihr Euch für runde Lippen entscheidet, bedeutet das nicht, dass Ihr sofort mit den Rollen wegrutscht. Vielmehr haltet Ihr Euch die Option offen, damit auch das Sliden zu lernen.

Die Position des Kerns: Centerset, Offset, Sideset (auch Backset)

Die Core Position einer Longboardrolle beeinflusst auch das Fahrverhalten.

Bei Centerset-Wheels liegt der Schwerpunkt in der Mitte der Rolle. Der Vorteil bei Centerset-Rollen ist, dass sie bei zu starker einseitiger Abnutzung einfach umgedreht werden können, ohne dass sich etwas am Abstand der Rollen einer Achse zueinander ändert. Sie haben dann immer noch dieselben Fahreigenschaften und lassen sich somit gleichmäßig abnutzen.

Bei Offset-Rollen ist der Kern (engl. Core) leicht nach innen versetzt. Man sagt Offset-Wheels den meisten Grip nach, weswegen sie nicht Deine erste Wahl zum Sliden sein sollten.

Bei Sideset-Wheels (auch Backset-Wheels genannt) ist der Kern und somit der Schwerpunkt direkt an der Innenseite oder Hinterseite der Rolle. Deswegen spricht man auch von Sideset oder Backset. Sideset-Rollen stehen auf einer Achse am weitesten voneinander ab. Man spricht auch von der Spurweite oder Spurbreite (engl. Track). Das kommt Euch vielleicht noch von Eurer Märklin-Eisenbahn bekannt vor 😉 Sideset-Rollen gelten als besonders gut zum Sliden. Nachteil ist, dass sie sich dadurch sehr stark einseitig an der Innenseite abnutzen und schnell konisch werden. Ihr könnt sie dann entweder einfach weiterfahren, bis es nicht mehr geht, oder sie wieder zylindrisch schleifen. Dadurch verschenkt Ihr natürlich viel Material.

Generell empfehlen wir Dir Centerset-Wheels zu kaufen, weil diese bei zu starker einseitiger Abnutzung einfach umgedreht werden können und sich dadurch gleichmäßig abnutzen lassen.

Longboardrollen mit viel Grip

Es ist ein Gerücht, dass Anfänger zwangsläufig Rollen mit viel Grip benötigen, um sicher das Longboard fahren zu lernen. Eine Entscheidung für eine Rolle mit viel Grip hängt viel mehr davon ab, was Du mit Deinem Longboard machen möchtest. Insbesondere beim Long-Distance-Pumping (LDP) werden große Gripwheels mit scharfen Lippen bevorzugt. LDPler hegen in der Regel keinerlei Ambitionen, das Sliden zu lernen, weswegen sie mit solchen Rollen gut bedient sind. Solche Rollen sind in der Regel auch sehr weich (74a-78a). Ein sehr beliebter Satz Rollen dieser Art sind die Zig Zag’s von Abec11 mit 70mm Durchmesser und 78a Durometer (Härte). Die haben alles, was man von einer Griprolle erwarten kann: Offset-Core, scharfkantige Lippen mit breitem Contact Patch. Sie sind mit 78a sehr weich und haben einen Durchmesser im guten Mittelfeld. Sucht Euch Rollen mit diesen Eigenschaften, um maximalen Grip zu haben.

Eine besonders gute und günstige Variante dieser Rollen sind die Remember California Cruiser. Sie gleichen den Abec11 ZigZag’s, aber kosten fast nur die Hälfte

Longboard Wheels zum Sliden

Hier kommt eine absolute Empfehlung. Egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, ob Du nur cruisen möchtest, oder sliden lernen. Diese Rollen lassen Dir alle Möglichkeiten offen. Die Urethanmischung ist perfekt! Sie Rollen sehr lange und intensiv. Außerdem lassen sie sich auch bei geringeren Geschwindigkeiten schon sliden und rutschen sehr buttrig und gut kontrollierbar. Deswegen fahre ich am allerliebsten die Hoots von Remember. Das ist meiner Meinung nach, die beste Rolle, die man für den sehr günstigen Preis bekommen kann. Die Remember Hoots (78a/80a/72mm) sind rund 25 EUR günstiger, als vergleichbare Rollen der Loaded-Marke Orangatang und stehen den Rollen von Orangatang in Qualität an nichts nach. Ganz im Gegenteil. Wir empfehlen sie immer wieder sehr gerne – insbesondere jenen, die das Sliden lernen wollen, denn die Remember Hoots lassen sich auch bei geringeren Geschwindigkeiten schon sehr gut und kontrolliert ausbrechen. Es gibt sie auch mit einem Durchmesser von 65mm. Diese nenen sich dann “Lil Hoots”… Wenn Ihr sliden wollt spielt natürlich auch die Asphaltmischung eine große Rolle. Auf dem grobkörnigen Asphalt mit wenig Teer, wie man ihn früher angemischt hat, lässt es sich wesentlich einfacher und smoother Sliden, als auf den neueren, stark teerhaltigen Asphaltmischungen, die auch unter dem Namen “Flüsterasphalt” bekannt sind.

Und hier findet Ihr meine absoluten Lieblingsrollen. Meine ersten Rollen von Remember waren die gelben Hoots. Sie sind mit einer Härte von 74a eigentlich sehr weich, aber ich habe noch keine Rollen gehabt, die sich angenehmer und besser sliden lassen als diese Wheels von Remember. Absolute Empfehlung für Anfänger und Fortgeschrittene.

 

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Bevorzugst Du Slide Wheels oder Cruiser Rollen? Vielleicht hast Du ja schon Deine Lieblingsrollen gefunden. Dann lass uns wissen, welche das sind und warum. Nutze unsere Kommentarfunktion und empfehle uns Deine Rollen.

Video Reviews der Remember Hoots und Lil Hoots Longboard Rollen

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